Ali Al-Dailami wurde von den Mitgliedern, wie bereits bei der letzten Bundestagswahl, zum Direktkandidaten der Linken im Wahlkreis 173 gewählt.
In seiner Bewerbungsrede ging Al-Dailami auf die aktuelle Migrations- und Integrationspolitik ein, die er als gescheitert betrachtet. Millionen Menschen befänden sich weltweit auf der Flucht vor Hunger, Krieg und Naturkatastrophen. Vor den Toren Europas warteten Menschen in elenden Verhältnissen auf eine Chance diesen zu entkommen. Tausende würde immer noch an den hochgerüsteten Grenzen oder im Mittelmeer sterben. Es brauche endlich einen konsequenten Richtungswechsel. Ein „Weiter so“ sei zum Scheitern verurteilt.
Die aktuelle Außenpolitik bezeichnet Al-Dailami als heuchlerisch: „Wer Waffen in alle Welt exportiert, Kriege führt und unterstützt, mit Nahrungsmitteln spekulieren lässt und den Ländern des Südens durch eine unfaire Handelspolitik kaum Entwicklungschancen gewährt, der trägt eine Mitschuld an dem Tod und der Flucht von Millionen an Menschen.“
Als eine Schande führte er die Tatsache an, dass Millionen von Menschen in Deutschland in Armut leben: „Diese Armut ist eine Folge der jahrzehntelangen Politik, die Banken, Konzerne und die oberen Zehntausend begünstigt.“ Die bewusste Schaffung des größten Niedriglohnsektor in Europa, habe die Probleme in Deutschland weiter verschärft, so Al-Dailami weiter. Während die Armut im Alter sichtbarer werde und immer mehr Menschen betreffe, sei der Reichtum von einigen wenigen Menschen exorbitant gestiegen.
Al-Dailami fordert, dass damit Schluss sein muss. Der Mindestlohn müsse sofort auf 12 Euro angehoben werden. Ebenso bedürfe es einer Grundsicherung und einer Mindestrente von 1050 Euro. Leiharbeit sei eine moderne Art der Sklaverei und müsse abgeschafft werden. Es bedürfe endlich einer Vermögenssteuer, die Einkommen in Millionenhöhe besteuere. Gleichzeitig müssten kleine und mittlere Einkommen massiv entlastet werden.
Al-Dailami warb in seiner Rede weiterhin für einen eigenständigen Wahlkampf und erteilte einem sogenannten Lagerwahlkampf eine Absage: „Es gibt bei dieser Bundestagswahl kein linkes Lager mit SPD und Grünen. Beide Parteien stehen leider immer noch hinter der Agenda 2010 und ihren verheerenden Folgen. Auch eine konsequente Friedenspolitik und ein faires Steuersystem, welches Reiche endlich zur Kasse bittet, ist mit beiden Parteien nicht möglich.“
In diesem Wahlkampf müsse deutlich gemacht werden, dass „Die Linke“ sich als einzige Partei gegen ein „Weiter so“ der anderen Parteien stelle und die Interessen der Mehrheit in diesem Land vertrete.
Ali Al-Dailami ist seit dem Jahr 2013 Vorsitzender des Kreisverbandes Gießen. Er ist Mitglied des geschäftsführenden Bundesvorstandes und Sprecher der Bundesarbeitsgemeinschaft „Migration, Integration und Antirassismus“.