Die Fraktion der Gießener LINKE zum IDAHOBITA* 2021

Alljährlich, am 17. Mai, wird weltweit der „Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter-, Trans- & Asexuellenfeindlichkeit“ (IDAHOBITA*) begangen.
Durch die anhaltende Pandemie kann dieser Tag zum zweiten Mal in Folge nicht stattfinden. Dadurch, dass keine tollen Aktionen stattfinden, wird nur ein Bruchteil der Menschen erreicht.
Die Pandemieauflagen gehen von einem heteronormativen Gesellschaftsbild aus – dabei ist klar, dass queere Menschen in einer anderen Form von Gemeinschaft leben. Die Beziehungen bestehen in dieser Gruppe nicht vorrangig aus Ehe oder der klassischen Familie.
Die Nähe von Menschen, die Clubszene, Veranstaltungen und Paraden sind ein wichtiger Teil der queeren Gemeinschaft und ermöglicht es ihnen sich frei zu fühlen, ihre ersten Erfahrungen zu sammeln und sich nicht vor einer heterosexuellen Welt zu verstecken oder sich ihr anzupassen.
Hilfs- und Unterstützungsangebote, die sich gezielt an queere Menschen und ihre Bedürfnisse richten, wurden zurückgefahren. Obwohl sich aufgrund der Pandemie und des Lockdowns mehr Menschen in Krisensituationen befinden.
Stefan Häbich, Fraktionsmitglied der Gießener LINKEN sagt dazu:
„Das Schließen der Club und Eventszene sowie die Kontaktbeschränkung treibt viele queere Menschen in Isolation, wo sie in Depressionen verfallen können oder auf Grund ihre Sexualität vermehrt häuslicher Gewalt ausgesetzt sind. Für die gesamte Community ist der Wegfall der wichtigen Infrastruktur besonders schwierig.“
Viele Anlaufstellen reagierten zwar mit der Verlagerung bzw. Verstärkung von Angeboten ins digitale und telefonische Beratung konnte noch stattfinden, doch gerade wenn Beratung heimlich aufgesucht wurden, etwa vor einem Coming-out, ist es in Zeiten des Lockdowns schwieriger, solche Angebote wahrzunehmen, da vielleicht Angehörige im Nebenraum sind und mithören können.
Stefan Häbich sagt dazu weiter:
„Wir müssen alles daran setzen, um diesen Menschen gerade jetzt mehr Schutz vor gesundheitlichen Gefahren und häuslicher Gewalt zubieten und dafür sorgen, dass nach der Pandemie, die queere Infrastruktur wie Club und Bars erhalten bleibt“.