Diskussionsrunde zur Zukunft der Suchthilfe am 11. Februar 2025

Die Debatte um Konsumräume in Gießen gewinnt an Brisanz. Die Suchthilfe in der Stadt steht unter starkem Druck: Wichtige Einrichtungen wie die Bahnhofsmission wurden geschlossen, und verstärkte Polizeipräsenz am Kirchenplatz führt zu einer Verdrängung suchtkranker Menschen, anstatt ihnen dringend benötigte Unterstützung zu bieten. Gleichzeitig stehen ehrenamtliche Initiativen vor wachsenden Herausforderungen, während politische Lösungen fehlen.
Besonders kontrovers wurde zuletzt die Ablehnung eines Antrags zur Einrichtung von Konsumräumen in Gießen diskutiert. Diese hätten einen sicheren Ort für den risikoarmen Konsum und begleitende Hilfsangebote geschaffen. Stattdessen wird die Verdrängungspolitik fortgesetzt, was die Situation der Betroffenen weiter verschärft.
Vor diesem Hintergrund laden wir zur Diskussionsrunde „Repression oder Unterstützung?“ ein. Gemeinsam mit Expert:innen und interessierten Bürger:innen möchten wir über die aktuellen Entwicklungen und Alternativen zu einer repressiven Drogenpolitik sprechen.
Wann? 11. Februar 2025, 18:15 Uhr
Wo? Anschlussverwendung, Grünberger Straße 22, Gießen
Warum sind Konsumräume in Gießen so wichtig?

Konsumräume bieten suchtkranken Menschen nicht nur einen geschützten Raum für den Konsum unter hygienischen Bedingungen, sondern auch Zugang zu medizinischer Betreuung und sozialer Unterstützung. In Städten wie Frankfurt oder Berlin haben sich solche Angebote bewährt, indem sie Überdosierungen verhindern und den Zugang zu Ausstiegsprogrammen erleichtern. Trotzdem fehlt ein solches Angebot in Gießen – und die politische Ablehnung zeigt, dass ein Umdenken dringend erforderlich ist.
Diese Fragen stehen im Fokus der Veranstaltung:
Welche Alternativen gibt es zur aktuellen Verdrängungspolitik?
Welche Rolle könnten Konsumräume in Gießen spielen?
Wie kann eine sozial gerechte und menschliche Suchthilfe aussehen?
Unsere Gäste:
Florian Frank, Geschäftsführer des Suchthilfezentrums Gießen
Gabi Becker, Geschäftsführerin der Integrativen Drogenhilfe Frankfurt am Main
Bündnis „Stadt für alle“, das einen Überblick über die Entwicklungen der letzten Jahre geben wird.
Auch der Sozialdezernent der Stadt Gießen, Francesco Arman, sowie Bürgermeister Alexander Wright wurden eingeladen, können allerdings aus „terminlichen Gründen“ leider nicht teilnehmen.
Ihr Beitrag ist gefragt! Bringen Sie Ihre Ideen, Fragen und Anregungen mit und diskutieren Sie mit uns über eine bessere Zukunft der Suchthilfe in Gießen. Gemeinsam können wir Wege finden, um Menschen mit Suchterkrankungen wirksam zu helfen – anstatt sie weiter auszugrenzen.