Am Sonntag wurde in Chemnitz ein 35-jähriger ermordet – das ruft in
jedem von uns tiefe Trauer hervor. Es ist ein schreckliches Verbrechen,
das dringend aufgeklärt gehört.
Leider spielt die Trauer und die Aufklärung für Faschisten keine Rolle.
26 Jahre nach den rassistischen Pogromen in Rostock-Lichtenhagen dachten
wir, dass so etwas nicht mehr passieren würde.
Die Bilder und Berichte aus Chemnitz haben uns fassungslos gemacht. Die
Pogromversuche an Migranten und denen, die von den Menschenjägern dafür
gehalten werden, sind keine Proteste „besorgter Bürger“, sondern die
Instrumentalisierung eines Verbrechens, um Hass und Spaltung in die
Gesellschaft zu bringen. Statt das Einsatzgeschehen zu bestimmen, das
staatliche Gewaltmonopol zu verteidigen und Straftaten zu ahnden, ließ
die Sächsische Polizei dem Mob wiederholt freie Bahn zur Menschen-„Jagd“
(frei nach Gauland) und tolerierte auch Hitlergrüße.
Wir stehen solidarisch an der Seite der mutigen Menschen, die gestern in
Chemnitz gegen die Faschisten auf der Straße waren, und ihre eigene
Sicherheit dafür aufs Spiel setzten, dem faschistischen Mob nicht
gänzlich die Straße zu überlassen.
„Der Kampf gegen Rechtsradikale und ihr menschenverachtendes Gedankengut
ist nötiger als je zuvor.“ DIE LINKE steht fest an der Seite aller
Antifaschist*innen und wird sich auch weiterhin gegen Faschismus, Hass
und Ausgrenzung von Menschen engagieren. Selbstverständlich auch in der
Stadt und im Landkreis Gießen.